Geschichte
Geschichte der WCV-Garden
1966 - 2006
5 x Hessenmeister – 4 x Deutscher Meister – 3 x Europameister
Pünktlich zum fünften Geburtstag des WCV im Jahre 1966 wurde die Tanzgarde gegründet, die seitdem alljährlich zu den Glanzpunkten der Veranstaltungen gehört. Als Ballettmeisterin konnte damals Ursula Hamerla gewonnen werden.
Mit den sieben jungen Damen Hannelore Raschke, Irene Engelfried, Dora Eichmann, Annelie Ullrich, Christa Wies, Gudrun Neubert und Renate Magnon studierte sie zunächst nach dem „Florentiner Reitermarsch“ einen Gardetanz ein.
Die Kostüme dazu stammten aus einem Versandhaus Katalog und waren aus billigster Faschingsseide, die bei der geringsten Dehnung aufplatzten, die Hüte aus Filz-Pappe mit Engelshaarperücken und die Stiefel aus Kunstleder, denn es durfte ja nicht viel kosten. Trotzdem wurde der erste Auftritt der neuen WCV-Tanzgarde zu einem vollen Erfolg.
Mit dem gleichzeitig einstudierten „Katzentanz“ wurde bereits der Grundstock für die späteren Schautanzerfolge gelegt. Die Kostüme zu diesem Schautanz wurden damals von den Müttern der jungen Tänzerinnen selbst genäht. Der Verein musste nur die Materialkosten übernehmen.
Nach weiteren schmissigen Gardetänzen und Schautänzen wie „Matrosen auf Weltreise“, „Wiener Waschmädel“, Revue Girls“ und einem „Cowboy-Tanz“ entschlossen wir uns 1971 erstmals zum Besuch eines Tanzturniers, bei dem die Garde über den letzten Platz nicht hinauskam.
Mit dem Schautanz „Kasatschock“ gelang jedoch auf Anhieb die Qualifikation zur Europameisterschaft in der „Jahrhunderthalle“ Frankfurt-Höchst, die mit einem allseits beachteten 5. Platz.
Aufgrund dieser ersten Turniererfahrung wurde der Gardetanz umgestellt, die Garde wurde auf 12 Mädchen verstärkt und mit schmucken uniformen neu eingekleidet, was ein tiefes Loch in unsere noch schwachen Vereinsfinanzen riss.
Bei den Schautänzen waren wir auf dem richtigen Weg.
Nach dem „Taxi-Tanz“ 1972, der uns bei einem Turniersieg in Hannover immerhin den klangvollen Titel „Norddeutscher Meister“ einbrachte, folgte im Jahre 1973 der legendäre „Micky-Maus-Tanz“, mit dem die Garde nach Turniersiegen in Frankfurt und Hannover, sowie dem Gewinn der Vize-Europameisterschaft in Borgloon/Belgien, den Durchbruch auf internationaler Ebene schaffte.
Es folgten Auftritte in der ZDF Live Sendung „Narren nach Noten“, die am 11.11.1973 aus der Oberrheinhalle in Offenburg ausgetragen wurde, sowie bei der karnevalistischen Show in der Stuttgarter „Liederhalle“, u. a. mit so internationalen Stars wie Josefine Backer, Marlene Charell und Henry Vahl.
Neben dem Schautanz „Mainzelmännchen“ gelang der Garde 1974 mit jeweils dritten Plätzen auch der internationale Durchbruch im „Gardetanz“.
Im gleichen Jahr übernahm Helmuth Scheuß die verantworliche Leitung der Garde, unterstützt, von seinen beiden Töchtern Bärbel und Ulrike, sowie Jutta Zeller.
Mit Schautänzen wie „Schornsteinfeger und Stubenmädchen“ (1975), „Ganoventanz“ (1976), „Astronauten-Tanz“ (1977) und dem „Teufels-Tanz“ (1978) konnten weiter zahlreiche Turniererfolge erzieht werden, und auch im „Gardetanz“ ging mancher Siegerpokal nach Wächtersbach (u. a. 1976 Hessenmeister).
Mit der Fertigstellung des neuen Bürgerhauses 1978 stand unserer Garde erstmals eine Bühne zur Verfügung, die genügend Platz für ihre Tänze bot.
Nachdem in der alten Stadthalle bisher höchstens zwölf Mädchen auf die Bühne passten,
Konnte der Gardetanz fortan mit mindestens 16 Tänzerinnen aufgeführt werden, was ein sehr eindrucksvolles Bild ergab.
Dazu hatten wir ab sofort auch die Möglichkeit im neuen Bürgerhaus zu trainieren.
Im Jahr 1979 gelang dann endlich der ganz große Wurf.
Mit dem Schautanz „Rosarote Panther“, choreographisch gestaltet von Ulrike Scheuß, wurde die Garde erstmals „Deutscher Meister“ und „Europameister“.
Nachdem im darauf folgenden Jahr mit dem „Harlekin-Tanz“, außer der gewonnenen Hessenmeisterschaft, bei den Deutschen Meisterschaften und Europameisterschaften jeweils „nur“ der Vizemeister-Titel errungen wurde, gelangen der Garde im Jahr 1981 mit dem Tanz „Broadway-Nigger“ unter der Choreographie von Ulrike Scheuß sowohl bei den Deutschen- als auch bei den Europameisterschaften erneut zwei überzeugende Titelgewinne.
Im Hessentags-Jahr 1982 konnten diese Titel mit dem wunderschönen Tanz „Spessarträuber“ erfolgreich verteidigt werden.
Mit dem Tanz „Hotel-Pagen“ und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft und der Vize-Europameisterschaft ging 1983 die erfolgreiche Ära von Helmuth Scheuß als Garde Trainer zu Ende.
Sein Nachfolger wurde Jackie Girard, der sich als „Solotänzer“ bereits einen Namen gemacht hatte, weiterhin choreographisch unterstützt von Ulrike Faupel-Scheuß. So entstand 1984 der „Piratentanz“, mit dem die Garde erneut erfolgreich war, und sowohl bei den Deutschen- als auch bei den Europameisterschaften jeweils hervorragende dritte Plätze belegte.
1985 studierte Jackie Girard unter der Choreographie von Iris Niebuhr den Schautanz „Clochards“ ein.
In den Jahren 1986 und 1987 schwangen Iris Niebuhr und Diana Ludwig des Trainer Zepter und errangen mit den Tänzen „Cäsar und Cleopatra“ (1986) und „Geister“ (1987) ebenfalls beachtliche dritte Plätze sowohl bei den Deutschen Meisterschaften als auch bei den Europameisterschaften.
Im Jahr 1988 übernahmen Karin Eichhorn und Elke Löb das Kommando bei der Garde, die mit den Tänzen wie „Bäume“, „Charleston“ (Deutscher Meister 1989) und „Besuch von einem anderen Stern“ (Hessenmeister und Deutscher Vize Meister 1990) die erfolgreiche Schautanztradition des WCV fortsetzen konnten.
Bei diesen Erfolgen kam auch das Hessische Fernsehen nicht länger am WCV vorbei.
So gehörte die WCV Tanzgarde mit ihren Schautänzen von 1979 bis 1984 ununterbrochen zu den Glanzpunkten der jährlichen Fernsehsendungen des Hessischen Fernsehens „Hessen lacht zur Fasenacht“, die abwechselnd aus Frankfurt, Bergen-Enkheim, Erbach/Odw., Marburg, Limburg und Bad Hersfeld übertragen wurden, und die den WCV und seine Tanzgarde weit über die hessischen Landesgrenze bekannt machten.
Nachdem die bisherigen karnevalistischen Tanzturniere immer mehr zu reinen Sportveranstaltungen wurden, bei denen Tanzschulen und sogenannte Tanzsportvereine, geleitet vom Profi-Ausbildern, mit Gymnastik- und Disco-Tänzen die Szene beherrschten,
hat sich unsere Tanzgarde, deren Hauptaufgabe es ist, bei karnevalistischen Veranstaltungen Freude zu bereiten, etwas von diesen Wettkämpfen zurückgezogen. Seitdem werden nur noch Freundschaftsturniere besucht, die wechselweise auch vom WCV ausgerichtet werden.
Unsere Tanzgarde wurde seit dem bestehen noch niemals von so genannten Profi-Trainern betreut, denn es finden sich immer wieder ehemalige Gardemitglieder, die nach Ihrem aktiven Dienst nicht einfach in der Versenkung verschwinden wollen, sondern bereit sind, das Training der Tanzgarde oder einer unserer verschiedenen Nachwuchsgruppen zu übernehmen.
So gestalteten Elke Löb und Petra Reifschneider 1991 einen sehenswerten Schautanz unter dem Motto „25 Jahre WCV-Tanzgarde“, bei dem die erfolgreichen Tänze der vergangenen Jahre noch einmal zusammengefasst waren.
1992 überraschte die Garde mit einer feurigen „Flamenco-Show“, einstudiert von Enrica Daus und Martina Wolf. Es folgten die Tänze: 1993 „Sommergewitter“ von Elke Löb und Anke Knie, sowie 1994 „Tanzende Puppen“, einstudiert von Karin Eichhorn, Michèle Colonius und Tanja Wittmann.
Im Jahr 1995 entstand unter der Leitung von Karin Eichhorn, Elke Stock und Martina Wolf der Schautanz „Willkommen in Europa“.
Es folgten 1996 unter gleicher Regie die beiden Schautänze „Cotton Eye Joe“ und ein „Hexentanz“.
Inzwischen hatten die bisherigen Gardeuniformen fast zwei Jahrzehnte treu Ihren Dienst getan. Sie waren von der Qualität her zwar noch immer in Ordnung, entsprachen jedoch nicht mehr den Erfordernissen an einen modernen Gardetanz.
Es wurden daher im gleichen Jahr neue Kostüme angeschafft, aus leichteren Stoffen und mit etwas mehr Glitzer.
Diese Anschaffung riss allerdings ein Grosses Loch in die Vereinskasse.
Neben den schmissigen Gardetänzen zeigte die Garde weitere anspruchsvolle Schautänze,wie 1997 ,,Südsee-Piraten" , einstudiert von Karin Eichhorn, Elke Stock und Martina Wolf,sowie 1998,,Indian-Spirits" und eine ,,Samba-Show"unter der verantwortlichen Leitung von Karin Eichhorn und Elke Stock.
Die Extraklasse unserer Garde ist weit über die Grenzen unserer Region bekannt, was zu zahlreichen Einladungen befreundeter Vereine führte.
So gastierte unsere Tanzgarde 1998 auf Einladung der ,, Mainzer Ranzengarde " erstmals im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz und erntete mit ihren beiden gezeigten Tänze ( Gardetanz und Schautanz ) den stürmischen Applaus des verwöhnten Mainzer Publikums .
1999 übernahmen Yvonne Jongkind, Heide Höhn und Christiane Schlössler das Zepter bei der WCV-Tanzgarde.
Ausser den Gardetänzen studierten die neuen Trainerinnen die nachfolgenden Schautänze ein:
1999 , Samurai" , 2000,,Zeitreise" und 2001 ,, Tierische Schau"
Im Jahre 2002 wechselten erneut die Verantwortlichen.
Die Leitung der Tanzgarde lag jetzt in den Händen von Susanne Berger und Eva Mainka .
Während für die Schautänze ausschliesslich Elke Stock und Anke Knie zuständig waren .
Eine Aufgabenteiling die sich durchaus bewährt hat .
Dem jeweiligen Sitzungsmotto angepasst zeigten die Mädchen die Schautänze: ,, Olympiade im Eis " (2002) und ,, Viva Mexiko " 2003.
Die Campange 2004 stand diesmal ganz im Zeichen der ,, Prohibition " .
Entsprechend diesem Sitzungsmotto erschienen die Gardemädchen mit einem Tanz als ,, Cops und Leichte Mädchen" - einstudiert vom neuen Trainergespann Sabine Krämer und Verena Becker .
Die Verantwortung für den Gardetanz blieb weiter bei Susanne Berger und Eva Mainka.
Im gleichen Jahr wurden erneut neue Gardekostüme angeschafft , die allerdings diesmal komplett aus Mitglieder- und Sponsorenspenden finanziert werden konnten , so dass die Vereinskasse nicht herhalten musste.
Wieterhin schmissige Gardetänze erfreuten in den Jahren 2005 und 2006 das Publikum ,und auch die Schautanz waren stets den Themen der Camapagnen angepasst .
Neben ihren Auftritten bei den WCV-Veranstaltungen war die Garde in den zurückliegenden 40 Jahrenstets ein gern gesehener Gast bei den Veranstaltungen befreundeter Vereine.
Seit ihrer Gründung haben der Tanzgarde über 150 Mädchen und teilweise auch junge Männer angehört , wovon viele auch nach ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst dem WCV weiter als Ausbilder der zahlreichen Nachwuchsgruppen zur Verfügung stehen.
Dafür sagen wir herzlichen Dank.
Wir wünschen der WCV-Tanzgarde weiterhin viel Erfolg.
Artikel von Paul Zilch - 2006
