Artikel der Gelnhäuser Neue Zeitung vom 15.01.2018
Wächtersbach (dl). Durch die rosarote Narrenbrille hat man einen differenzierteren Blick auf die Probleme des Alltags, vermittelte Comedian Malte Anders mit seinem neuen Programm „Rent a Gay“ den staunenden Zuhörern in der Wächtersbacher Heinrich-Heldmann-Halle. Doch Anders war nur einer in der Reihe von rosarot-schillernden Knallern, die Gastgeberin Martha Pfahl alias Sitzungspräsident Nicky Kailing zur diesjährigen „Rosa Sitzung“ des Wächtersbacher Carnevalvereins eingeladen hatte. Ordentlich in Bewegung geriet das närrische Publikum mit dem schönsten Männerballett des WCV und der eigens mit neuem Kostüm glänzend ausgestatteten Tanzgarde.
Als Gastgeberin Martha Pfahl Malte Anders als wunderschönen, gut aussehenden jungen Mann ankündigte, ahnte das Publikum noch nicht, dass ausgerechnet dieser ihnen die Augen für eine ganz neue Sichtweise auf Freunde und Familie öffnen sollte. In seinem nagelneuen Programm „Rent a Gay“ offeriert Anders, einfach für einen Tag einen Schwulen zu mieten, um die Harmonie in der modernen Familie wieder herzustellen. Während der Mann ohne Kritik seitens des schwulen Mitbewohners in Ruhe seinen Pornofilm gucken könne, brauche er
Mit rund 70 Kindern im ersten Teil und mehr als 60 Er- und Heranwachsende feierte der 1. Wächtersbacher Carneval-Verein 1961 e.V. (WCV) noch zwei Tage vor Heiligabend ihre Weihnachtsfeier im WCV-Casino. Während die „Kleinen“ einiges zu spielen hatten, kam für die „Großen“ der Nikolaus.
Wächtersbach, 22.12.2017. Noch zwei Tage vor Heiligabend lud der Wächtersbacher zur zweigeteilten Weihnachtsfeier ein. Ab 14:00 Uhr erschienen die ersten Kinder im WCV-Casino, das die Trainerinnen des Vereins in eine besinnliche „Weihnachtsnarhalla“ mit einem ausführlichen Nachmittagsprogramm verwandelt hatten. So gab es für den Nachwuchs des Vereins an sechs Stationen Spielmöglichkeiten. Da wurden beispielsweise Weihnachtssterne aus Frühstückstüten gebastelt, Tannenbäume aus Muffin-Förmchen kreiert und bunte Windlichter entworfen. Und wer sich nach einem ausgelassenen Stopp-Tanz stärken musste, hatte hierzu bei rund 14 Litern Kinderpunsch und 500 Waffelherzen die beste Gelegenheit. Zum Abschluss erhielten alle Kinder als kleines Weihnachtsgeschenk vom Verein noch einen Taschenwärmer für die kalten Tage am Fastnachtsumzug.
Im Anschluss hatten die Narren in Windeseile ihre Narrhalla wieder für die Weihnachtsfeier der „Großen“ umdekoriert. Die waren für 19 Uhr zum Glühweinempfang eingeladen, um danach bei Reibekuchen und Köstlichkeiten vom WCV-Grill sich langsam auf den Heiligabend einzustimmen. Dazu wurde mit den rund 60 Narren gewichtelt und auch der Nikolaus (Volker Deubert) kam vorbei und berichtete allerlei Neuigkeiten, die er so aus Wächtersbach erfahren hatte. Die Rute hatte aber keiner zu spüren bekommen müssen. Sitzungspräsident Nicky Kailing danke allen Helfern, die zum Gelingen der Weihnachtsfeier beigetragen hatten und wünschte allen friedliche und erholsame Weihnachtstage. „In nicht einmal zwei Wochen beginnt die heiße Vorbereitungsphase einer sehr kurzen Campagne mit den beiden Sonderveranstaltungen ‚Typisch Frau‘ und dem ‚närrischen Männerfrühstück‘, da brauchen wir alle Kräfte“.
Wer die friedlichen Weihnachtsnarren gerne in ihrer eigentlichen Funktionen sehen möchten, der sollte keinesfalls eine WCV-Veranstaltung verpassen. Für die Kostümsitzung am 20.01.2018 und die 3. Fremdensitzung am 03.02.2018 gibt es noch Karten. Erhältlich sind die Tickets ganz bequem über die Homepage des WCV (www.wcv.info) oder im Verkehrsbüro Wächtersbach, Am Schloßgarten 1, 63607 Wächtersbach (Verkaufszeiten: Mo bis Sa: 11:00 – 12:00 Uhr, Mo und Do: 17:00 – 18:00 Uhr).
Für die Vorweihnachtszeit hat der 1. Wächtersbacher Carneval-Verein 1961 e.V. (WCV) dieses Jahr einen Videogruß produziert. Das Ungewöhnliche: Die Aufnahmen entstanden bereits im Sommer und machen das Video wirklich einzigartig.
Die Gäste des Kinzigsees in Langenselbold staunten sicherlich nicht schlecht, als sie in diesen Sommer die wohl doch etwas ungewöhnlichen Szenen an ihrem Badeort erblickten. Plötzlich predigte dort zum Beispiel der heilige Sankt Nikolaus, ein Mann mit Narrenkappe packte die Carving-Ski aus, ein menschengroßer Papagei entstieg unverhofft den Fluten des Sees und ein weißgelockter Bote des Herrn glitt tapsig und trotzdem engelsgleich über den von der Sonne aufgeheizten Sandstrand.
Wer sich damals fragte, ob die Menschheit zwischenzeitlich vollkommen den Verstand verloren habe, bekommt jetzt die Auflösung: Es handelte sich damals um die Dreharbeiten zum diesjährigen Weihnachtsgruß des WCV. Und diese Aufnahmen haben sich wirklich gelohnt. Unter den Stichworten „Sommer, Sonne, Weihnachten, Winter, Fastnacht, WCV und Kartenvorverkauft entstand so an zwei Drehtagen ein Weihnachtsvideo der besonderen Art, dass wirklich jeder gesehen haben sollte.
„Die Dreharbeiten haben uns allen so viel Spaß gemacht und es macht mich auch ein wenig stolz, dass sich von jung bis alt niemand von unseren Mitgliedern zu schade war, sich bei dieser verrückten Aktion zum ‘Narren‘ zu machen“, erklärt WCV-Sitzungspräsident Nicky Kailing. Im Namen des Vorstands bedankt er sich daher zum einen bei allen Darstellern für die Zeit und vor allem für den Mut, den jeder aufgebracht hat, da es nicht für jeden selbstverständlich ist, sich im Strandoutfit vor einer Kamera zu präsentieren. Zum anderen geht der Dank an alle Helfer, die Requisiten für die Aufnahmen zur Verfügung gestellt haben, stellvertretend für alle sei hier Traudel Müller erwähnt, die für den ersten Teil des Videos bereits weit vor dem Beginn der Adventszeit ihr Wohnzimmer schon weihnachtlich dekorierte, obwohl draußen noch alle Blätter an den Bäumen hingen. Ein weiterer Dank geht an Leon Roskoni und sein Team für die Produktion des Videos. Außerdem last but noch least an die Stadt Langenselbold, die dem Verein völlig unkompliziert die Dreharbeiten am Kinzigsee gestattet hatte.
Wer sehen möchte, was die Narren aus Wächtersbach hauptsächlich machen, der sollte eine der Sitzungen besuchen. Karten gibt es noch für die Kostümsitzung, am 20.01.2018 und für die 3. Fremdensitzung am 03.02.2018, die sich auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk eignen. Erhältlich sind die Tickets über die Homepage des WCV (www.wcv.info) oder im Verkehrsbüro Wächtersbach, Am Schloßgarten 1, 63607 Wächtersbach (Verkaufszeiten: Mo bis Sa: 11:00 – 12:00 Uhr, Mo und Do: 17:00 – 18:00 Uhr).
Der folgende Artikel ist am Montag, 13,11,2017, in der Gelnhäuser Neuen Zeitung (GNZ) erschienen.
Das Ende der müden Rüden ausgerufen
Wächtersbacher Frauen greifen zur Eröffnung der WCV-Kampagne 2018 nach der Macht im Elferrat
Wächtersbach (dl). Durchaus ernst zu nehmen, sind die Bestrebungen der Wächtersbacher Frauen, der Vormachtstellung der Männer im närrischen Elferrat des Wächtersbacher Carneval Verein (WCV) ein Ende zu bereiten. „Wehret den Anfängen!“, hatte Wächtersbachs oberster Nachtwächter des närrischen Protokolls, alias Volker Deubert, vergeblich gewarnt. In einer glühenden Rede anlässlich der Kampagneneröffnung im WCV-Vereinsheim hat die WCV-Gleichstellungsbeauftragte Traudel Müller ein Ende der „Elf müden Rüden“ auf der Bühne vorausgesagt. Sitzungspräsident Nicky Kailing sieht da einer spannenden und turbulenten fünften Jahreszeit entgegen.
Als historischen Moment, der als Markstein, also als Grenzstein, in die Geschichte des WCV eingehen wird, hat Traudel Müller die Bestrebungen der Frauen im Verein angekündigt, der Männerherrschaft im närrischen Rat endgültig eine Absage zu erteilen. Müller möchte als neues Elferrat-Mitglied nicht als Quotenfrau verstanden werden, sondern will vielmehr die Phalanx der Männer im Rat durchbrechen, um die Macht der Frauen sukzessive auszubauen. Wenn Männer Männer, Frauen Frauen und sogar Bad Orber Wächtersbacher heiraten dürfen, dann muss auch das letzte Tabu noch fallen, dass nur Männer für die Narrenherrschaft infrage kommen.
Einmal „obe sitze“ und auf alle anderen herabschauen, davon haben die Frauen schon so lange geträumt, bemühte Müller die Chronik des WCV, wo die lang - jährige Männerherrschaft im Verein dokumentiert ist. Der Elferrat müsse mit weiblicher Eleganz, Sex-Appeal und Charme aufgepeppt werden. Ein nützlicher Nebeneffekt für Traudel Müller sei, nie mehr über das Problem nachdenken zu müssen: Was ziehe ich zur Sitzung an? Weder warnende Stimmen noch die heftigen Einwände von Wächtersbachs oberstem Hüter der närrischen Überlieferungen, Volker Deubert, haben etwas ändern können. Jetzt ist der Einzug Müllers beschlossene Sache.
Noch am Eröffnungsabend hatte Nachtwächter Deubert auf die Gefahren hingewiesen, wenn die Frauen zu viel Macht im obersten Gremium der Narretei bekommen sollten. Vorbei ist es nun mit dem Luftholen im Männerkreis bis Aschermittwoch, das in der Vergangenheit den Mann frisch und frei gemacht habe. Schlimm genug, dass sich der Mann den Rest des Jahres vor der Frau zum Narren machen muss. Hat er zum Beispiel den Müll nicht ordentlich getrennt, wird heut‘ Nacht getrennt gepennt. Nun verliert auch die fünfte Jahreszeit ihren Reiz, wenn sich die Frauen in der närrischen Führung breitmachten.
Dabei hatte der Abend ganz traditionsbewusst begonnen: Vorstand und Elferrat hatten die Fastnacht wieder ausgegraben und sich nach der langen Wartezeit schon einmal einen ordentlichen Schluck aus der Pulle genehmigt. Nachtwächter Deubert hatte im Beisein des Vereinsvorsitzenden Jürgen Schneider und des Vize-Vorsitzenden und Sitzungspräsidenten Nicky Kailing die aktiven Narren vergattert und auf die Vereinssatzung eingeschworen. Eine bewegenden Rollator-Nummer der Rolli-Mädels bildete den Auftakt zur offiziellen Programmvorschau, nachdem die WKKW-Partyband allen im Saal musikalisch schon einmal ordentlich eingeheizt hatte. Als verflossene Kurschatten des Vorsitzenden hatte Kailing die Mädels zunächst vergeblich angekündigt, die das Tempo des bisherigen Programmablaufs offensichtlich unterschätzt hatten. Vielleicht hat es ja auch an den zwei „schönen Männern“ gelegen, die im Sinne der neuen närrischen Gleichberechtigung von Mann und Frau ab sofort bei den Rolli-Mädels mitmachen dürfen. Die hatten in Vorbereitung auf den Kampagnenstart eine flotte Nummer einstudiert, die schon einmal Lust auf mehr machte.
Die durchweg spannenden Erkenntnisse, die der Hannes aus Fürth alias Johannes Gröbel bei seinen Besuchen in Spaßbädern gesammelt, lassen sich durchaus noch weiter vertiefen. Er wird allerdings dem Publikum auch später nicht verraten können, wie sich ein „Bamberger Hörnle“ in die kleine wie aus einer Puppenstube stammende Espresso-Tasse zwängen lässt. Zwischendurch gab es wie immer Einwürfe zur Fortbildung zum Thema „Ernährung“ von Nicky Kailing: „An Sankt Martin wird mir immer warm, das ist die Gans in meinem Darm.“
Warm ums Herz dürfte es dem Publikum beim Auftritt der Gardemädels geworden sein. Die sind ein letztes Mal im gewohnten Outfit aufgetreten. Die neuen Kostüme sind schon geordert und die Zuschauer dürfen gespannt sein, wie die derzeit schon recht fitten Mädels darin zur Geltung kommen. Die „Süßgespritzten“, die neue Sketchgruppe des WCVs, hat noch vieles von ihrem Abenteuerurlaub in einem Hotelzimmer in Brasilien mitgebracht, was sie gar nicht alles bei ihrem kurzen Auftritt an diesem Abend berichten konnten. Schließlich waren sie als Testpersonen für das neue Programm „Mi‘m WCV und Uffdada auf nach Südamerika!“ nach Brasilien ausgesandt worden. In welche Gegend Südamerikas es Werner Ach diesmal in Vorbereitung auf die neue Kampagne verschlagen hatte, erschloss sich dem Zuhörer beim ersten Mal noch nicht in Gänze. Auf jeden Fall muss es dort staubtrocken gewesen sein.
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